Unser logopädischer Faktencheck der zehn häufigsten Mythen rund um das Thema Mehrsprachigkeit
Es gibt viele Mythen und Missverständnisse über Mehrsprachigkeit, die oft zur Verunsicherung führen.
Hier klären wir über einige häufige Mythen auf.
Mythos 1
Mehrsprachigkeit führt zu Sprachverwirrung
Nein. Kinder sind von Natur aus in der Lage, mehrere Sprachen zu unterscheiden und zu lernen, wenn sie regelmässig mit ihnen in Kontakt kommen.
Mythos 2
Mehrsprachige Kinder sprechen später
Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür. Zwar kann es bei manchen Kindern zu einer leichten Sprachverzögerung kommen, dies ist jedoch in der Regel nur vorübergehend. Langfristig entwickeln mehrsprachige Kinder oft ähnliche oder sogar bessere sprachliche Fähigkeiten als einsprachige Kinder.
Mythos 3
Mehrsprachigkeit ist nur etwas für hochbegabte Kinder
Falsch. Jedes Kind kann, unabhängig von seiner Begabung, mehrsprachig aufwachsen.
Mythos 4
Man sollte erst eine Sprache lernen, bevor man eine zweite einführt.
Kinder können problemlos mehrere Sprachen gleichzeitig lernen, ohne dass eine Sprachbeherrschung darunter leidet. Je früher sie mit mehreren Sprachen in Kontakt kommen, desto leichter fällt ihnen der Erwerb.
Mythos 5
Wenn ein Kind eine Sprache mischt, bedeutet das, dass es überfordert ist.
Falsch. Das Verwenden von Wörtern aus mehreren Sprachen in einem Satz ist ein normales Phänomen. Es zeigt, dass das Kind die Regeln der Sprachen kennt und flexibel darauf zurückgreifen kann. Mit zunehmender Sprachkompetenz wird das Mischverhalten oft seltener.
Mythos 6
Eltern sollten zu Hause nur die Umgebungssprache sprechen.
Eltern sollten die Sprache sprechen, in der sie sich am sichersten fühlen und die sie gut beherrschen. Wenn Eltern ihre Muttersprache sprechen, geben sie ihrem Kind ein starkes Sprachmodell. Eine gut entwickelte Erstsprache unterstützt das Lernen weiterer Sprachen.
Schule Bernrain
Bernrainstrasse 57
8280 Kreuzlingen
+41 71 677 01 77